Kompromisse im Artenschutz bei der Durchsetzung der Energiewende bedeuten, das Arten getötet werden. Wer z.B. halbherzig Abschaltzeiten für Fledermäuse während der Zugzeit oder während der Reproduktionszeit bestimmt,  tötet Individuen und vernichtet Lokalpopulationen von Arten, welches nicht rechtskonform ist. Zu geringe Abschaltzeiten zum Schutz der Fledermäuse, meist nur bis 6 m/s, bedeuten, dass die Arten die bei höheren Windgeschwindigkeiten fliegen/migrieren, so insbesondere während des Zuges, getötet werden.

 
Mehr denn je ist es notwendig die getöteten Vögel und Fledermäuse in Deutschland zu dokumentieren, (Staatliche Vogelschutzwarte Buckow – Brandenburg; fledermauszug-deutschland.de) und die Windenergiestandorte und Abschaltzeiten kritisch, und nicht nur behördenintern, zu prüfen.

 

Mehr denn je sind intelligente autarke Energielösungen gefragt. So zum Beispiel: „vom Dach in die Steckdose“.  Lösungen, die unsere Landschaften, unsere Böden, unsere Wälder, unsere  Arten und uns Menschen weniger belasten, diese sind gefragt.

 

Machen Sie mit, bringen Sie sich ein und informieren Sie sich!

 

veranstaltung-18-11-2016

 

Die Ursachen für den Artenrückgang und Lebensraumverlust verändern sich. Einst war die direkte Verfolgung als schädlich angesehener Tiere durch Jäger und Fischer die Hauptursache für die Verluste und das Aussterben. Dann kamen Belastungen des Naturhaushaltes dazu, z.B. durch die Belastung der Gewässer mit Schadstoffen. Nach wie vor hat die Landwirtschaft erheblichen Einfluss auf die Bestände vieler Wildtierarten wie z.B. beim dramatischen Rückgang der Wiesenbrüter und auf den Verlust von Lebensräumen. Der Verlust an Lebensräumen ist die Hauptursache für den Verlust an Biologischer Vielfalt, nicht der Klimawandel.

 

Seit einigen Jahren kommt ein weiterer Faktor hinzu: die sogenannte Energiewende. Zehntausende Windindustrieanlagen und großflächiger Maisanbau zur Biogasgewinnung haben die deutsche Landwirtschaft stärker verändert als alle anderen Wirkkräfte seit dem Zweiten Weltkrieg. Windindustrieanlagen töten hunderttausendfach Vögel und Fledermäuse. Nicht nur Rotmilan, Schwarzstorch und Schreiadler sind betroffen, mittlerweile ist selbst der noch häufig vorkommende Mäusebussard, wie die aktuelle Progress-Studie der Universität Bielefeld, Prof. Dr. Oliver Krüger zeigt, in seinem Bestand gefährdet. Windenergieanlagen sind mittlerweile eine der größten Gefahren für die Biologische Vielfalt geworden.

 

„Die Folgen des übereilten Ausbaus erneuerbarer Energien für die Vögel sind immer dramatischer und machen die Einhaltung der von den EU-Regierungen formulierten Biodiversitätsziele inzwischen unmöglich. Unbesehen der Notwendigkeit eines effektiven Klimaschutzes …. entpuppt sich die Energiewende immer mehr als aktuell eine der größten Gefahren für den Schutz der ökologischen Vielfalt“, urteilt der Ornithologe Dr. Martin Flade.

 

Dr. Klaus Richarz, langjähriger Leiter der Staatlichen Vogelschutzwarte Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland schreibt: „Es ist zu befürchten, dass die Fledermauspopulationen in den nächsten Jahren dramatisch einbrechen können, wenn die hier geschilderten Erkenntnisse beim weiteren Ausbau der Windenergie unberücksichtigt bleiben. Bei einer solchen negativen Bestandsentwicklung würde die Bundesrepublik Deutschland gegen die Ziele der Fauna Flora Habitatrichtlinie (FFH Richtlinie) der EU verstoßen“.

 

Hält diese Energiewende wirklich das, was sie verspricht? Schützt sie wirklich Klima und Natur? Reduziert sie wirklich den CO2-Ausstoß oder führt sie zum nächsten großen Artensterben und zur Zerstörung unserer einzigartigen Landschaften? Welche Auswirkungen haben Windindustrieanlagen auf unsere Wälder und andere empfindliche Ökosysteme? Oder ist die „Energiewende“ vielleicht nichts anderes als ein Subventionsmodell der Windlobby, bei dem es weder um Klimaschutz noch um Naturschutz geht?

 

Diesen Fragen und vielen mehr wollen wir in der Veranstaltung wissenschaftlich fundiert und  fachkundig nachgehen.

 

Für Rückfragen

 

Harry Neumann, Bundes- und Landesvorsitzender Hessen der Naturschutzinitiative e.V.
Email: h.neumann(a)naturschutz-initiative.de, Tel. 02626 926443

 

Dr. Christine Thiel-Bender, Dipl.-Biologin, Naturschutzreferentin der
Naturschutzinitiative e.V. (NI), Email: dr.ch.thiel-bender(a)naturschutz-initiative.de

 

Konstantin Müller, Dipl.-Biologe, Landesvorstand Hessen,
Email: k.mueller(a)naturschutz-initiative.de



 

Impressum

Arbeitskreis Fledermäuse Sachsen-Anhalt e.V. 2014